Was wir wollen...
Worum es geht / Positionspapier
Nordic Walking als Sport
Aktuell
Nordic Walking Technik
Nordic Walking und Gesundheit
Curriculum: Fit für die Zukunft
Schriftverkehr
Kommentar
Impressum


Das folgende Schreiben ist im Zusammenhang mit dem Curriculum "Fit für die Zukunft" zu sehen. Dem Schreiben waren alle Curriculum Materialien als Kopien bzw. DVD beigelegt.


Richard Paetzold

Leiter der Örtlichen Arbeitsgemeinschaft  ARBEIT und LEBEN - Recklinghausen
 von 1974 bis 2002.
Ehemaliger Leiter der Volkshochschule Recklinghausen.

45657 Recklinghausen

Händelstr. 46

Tel.: 02361 / 498439

E-Mail: richard.paetzold@t-online.de

 

Recklinghausen, den   5. November   2017 

 
An die

Landesarbeitsgemeinschaft

Arbeit und Leben DGB / VHS  Nordrhein Westfalen


Betr.:

 Fit  für die Zukunft - Gesund älter werden

Gestaltung des demographischen Wandels

in der Arbeitswelt /  Nordic Walking  

Ein Curriculum-Projekt zur   betrieblichen Gesundheitsförderung für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen

In Kooperation:

-       Arbeit und Leben - DGB / VHS (Hamm),

-       IG Metall Hamm,

-       Gesamtbetriebsrat Salzgitter Mannesmann  GmbH, Hamm

 
Liebe Kollegen und Kolleginnen,

nach meinem Wechsel in den Ruhestand 2002    habe ich   über   mehrere  Jahre   Seminare    in Zusammenarbeit  mit der IGBCE in Recklinghausen und   Arbeit und Leben  in Dortmund  durchgeführt.   Parallel dazu   habe ich mich  mit einem  Sport  beschäftigt, der  vor    zehn  Jahren seine Hochzeit  hatte,   heute  aber  längst  nicht mehr den   gleichen  Stellenwert   besitzt wie damals.      Es  handelt sich      um Nordic Walking

Gab es vor Jahren     ein  breites   Angebot  an    Fachliteratur  und  Sport-magazinen,  so ist seit  langer Zeit    kein Lehrbuch mehr  erschienen   und    Fachmagazine haben  ihr Erscheinen  schon    vor Jahren eingestellt. 

Ich habe mich  mehrere      Jahre  lang   mit diesem Sport beschäftigt  (in Theorie und Praxis)    und    eine  technische Variante     entwickelt, die  zweifellos als athletisch bezeichnet   werden  kann. Sie     ist sportlich attraktiv und wirkungsvoll in ihren gesundheitlichen  und trainingsspezifischen Effekten.

Zum athletischen Charakter siehe vor allem:

www.youtube.com/watch?v=EdHDiourwyQ

Halde Hoheward

Was es   damit    auf sich hat, könnt Ihr    den   beiliegenden Unterlagen entnehmen.   Das gilt  besonders   für das  Positionspapier, in dem die Technik des Sportes    und    seine    Vermittlung    in allen Einzelheiten  beschrieben  werden.  Darüber hinaus  vermittelt das  Papier eine schlüssige Theorie  dieses        Sportes. 

Die athletische Technik  steht  für  die sportliche Seite des Curriculums.  Ihr Vorteil ist  darin zu sehen,  dass  gesundheitliche Effekte  auch  tatsächlich  zum Tragen kommen.    Das ist nicht bei allen Varianten  der Fall. Es gibt    deshalb auch   keine einheitliche Technik dieser Sportart.    Selbst  Fachverbände vertreten dabei unterschiedliche Positionen.  Deshalb ist bei    ähnlichen  Projekten    darauf zu achten, dass mit der eingesetzten   Technik   eine    entsprechende Leistung erzielt werden kann.    Dass sich   also die gesundheitlichen    Effekte  auch  tatsächlich einstellen

Ich selbst  habe über   Jahre Kurse und  Seminare  in Nordic Walking an  der Volkshochschule   Oer-Erkenschwick  gegeben  und mich  gleichzeitig   an der Universität Münster mit   theoretischen Fragen des Sportes  beschäftigt. Dazu gehörten Vorlesungen und Seminare zur Sportanatomie,   Sportphysiologie und  Wissenschaftstheorie. 

Einer der  Teilnehmer  meiner Seminare   war  Betriebsratsmitglied  des Salzgitter- Mannesmanns- Konzerns  in Hamm.     Gesundheitliche Probleme  hatten den Kollegen zur   Teilnahme veranlasst.   Nach zwei  Hüftoperationen  war er auf der Suche  nach  einem Sport,  der zur  Entlastung des Bewegungsapparates    beitragen konnte.     Was    auf einige     Varianten  dieses Sportes  auch     zutrifft.  

Wir haben sein Beispiel      dokumentiert   und   bewusst an den Anfang des Curriculums gestellt.  Damit sollte  bereits zu Beginn   deutlich werden,  worin der    gesundheitliche  Nutzeffekt  dieses      Sportes   besteht.

Deshalb ist es  auch  sinnvoll,    die Lektüre    kurz   zu unterbrechen und     sich  den  Film  anzuschauen.  Er  ist unter

www.youtube.com/watch?v=0fVK9aLJGoo&t=230s

Gerd H. zu finden

 Dort  sieht man,    wie sich der Kollege  die Technik    aneignet  und   sich   in einem  Interview   zu   seinen   Motiven  äußert.

Der  Film   ist    unter   www.youtube.com/riccard3  auch im Internet    zu finden   (6:39 min).  Hinter dieser  Adresse    verbergen sich     22 Videos zur Technik  des  Sportes  und   zu    seinen    gesundheitlichen  Nutzeffekten. 

Später   wurde     im Betriebsrat  der Vorschlag gemacht,   Seminare  zu   diesem Sport  durchzuführen. Sie sollten   Bestandteil   der betrieblichen  Gesundheits-vorsorge werden. Gespräche    zwischen dem  Betriebsrat, der   IG-Metall   und  der  Örtlichen Arbeitsgemeinschaft  Arbeit und Leben  führten    dann    dazu, dass  diese    Ideen   auch      von dort    mit Interesse aufgenommen wurde. 

Kurze Zeit später     kam es zu einem      Gespräch  zwischen  dem   damaligen  1. Bevollmächtigten der IG-Metall,  Udo Overdick, dem   Kollegen Edgar Boes - Wenner von Arbeit und Leben  und mir.  Thema    war die  Planung und Durchführung   von Seminaren  zu    diesem Sport. 

 Zu Beginn    sollte    die Vermittlung der   Technik    im  Mittelpunkt  stehen, später  der   Nutzen    für die Gesundheit diskutiert werden.  Es ging also  auch    darum,    den  präventiven Charakter  der  sportlichen    Betätigung   aufzuzeigen.

Die Seminare  sollten für die  Gesundheitsförderung  das  sein,  was der      Betriebsrat   darunter  verstand.    Dieses   Verständnis   war ganzheitlich und sollte  die Betriebsangehörigen  dazu    anregen,  selbst etwas für die   Gesundheit  zu tun. Es     ging   also   im Endeffekt     darum,      sportliche Aktivitäten  in die  betriebliche Gesundheitsförderung  zu integrieren.

Das Curriculum war   anfangs   kein Thema.  Es gab  aber     Überlegungen,   mit  dem Integrationsmodell       Finanzierungsmöglichkeiten    nach dem  AWbG / NRW   auszuloten.     Gesundheitsbildung   sollte     über einen     integrativen Ansatz in die Nähe gesellschaftpolitischer   Bildung gerückt  werden.

So etwas  hätte     aber    einer stichhaltigen       Begründung bedurft.       Ich habe damals    zugesagt,    entsprechende Überlegungen      anzustellen.  Das war quasi      die   Geburtsstunde   des      integrativen Ansatzes: Politische Bildung und  Gesundheitsbildung  curricular  zu verknüpfen. 

Das  Ziel   bestand  im Endeffekt     darin,   sportliche   Seminare  durchzuführen,   um   aufzeigen zu können,    wie mit Hilfe von    Sport   Einfluss auf die   Gesundheit  und das  Gesundheitsverhalten   von  Arbeitnehmer/inne/n   genommen werden konnte.  

Was  die  Zielgruppenfrage betraf, so  wurde anfangs nur  an die   Mitglieder des Betriebsrates   gedacht. Wie  diese    zu motivieren waren,    den  Grundgedanken    des   Vorhabens  (nämlich  die  Förderung  von   Gesundheit durch Sport)    in den Betrieb hineinzutragen,  diese Idee  sollte erst   später  aufkommen .   Damit sollten   die  Betriebsräte  in ihrer Funktion als   Multiplikatoren   in die betriebliche Gesundheitsförderung  eingebunden  werden. 

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende des Konzerns, der auch Teilnehmer der Seminare war,   hat  sich   am Ende des ersten Seminars    dazu  wie folgt  geäußert.

 „Wir haben es jetzt kennengelernt (Nordic Walking) und ich denke, da wir ja als Betriebsräte auch Multiplikatoren sind im Betrieb, kann man damit werben. Vor allem, weil wir es selbst gemacht haben. Das war eine tolle Sache und ich denke, da werden wir weiter dran arbeiten“ (Siehe dazu das  Interview im Curriculum - Manuskript / Seite 13 f). 

Das  war  dann auch  der eigentliche     Grund dafür,    sich  Gedanken   über  ein     Curriculum    zu machen,  mit dem die    Betriebsräte  in ihrer    Funktion   als Multiplikatoren   für die betriebliche Gesundheitsförderung  angesprochen werden konnten.    Allerdings   ging es nicht nur    um die Betriebsräte  allein.   Letztlich sollten alle Arbeitnehmer/innen    über das   Curriculum   motiviert werden, etwas für ihre Gesundheit zu tun.  

In  Absprache  mit  Arbeit und Leben  und der IG-Metall   wurde  die Konzeption der Seminare,    ihre  inhaltliche Gestaltung sowie    der sportliche  Teil  des Curriculums von  mir   übernommen.  Zu der Zeit  besaß ich  noch    Trainerlizenzen des Deutschen Nordic Walking Verbandes (DNV) und konnte     auf eine mehrjährige Tätigkeit als Seminarleiter für   diesen   Sport  an der Volkshochschule Oer-Erkenschwick  zurückblicken.  Darüber hinaus   war ich über  mehrere   Jahre  als  Leiter eines    entsprechenden   Übungstreffs tätig.

Für  den  sporttheoretischen Teil    des Curriculums  waren     Vorlesungen und Seminare    an der Universität  Münster    besonders   hilfreich.   (Sportanatomie / Sportphysiologie / Wissenschaftstheorie).   Die     theoretischen Überlegungen und    Praxiserfahrungen        sind     in   eine Reihe von  Papieren  eingeflossen,  die       den theoretischen und sportlichen Rahmen des Curriculums  ausmachen. 

An erster Stelle   sei  hier  das Curriculum   selbst zu nennen.   Das Projekt   Fit für die Zukunft umfasst   80 Seiten und    liegt    dem Anschreiben  bei.  Das  Papier   enthält auch     den  Ablaufplan für das    erste   Seminar   im   Mai 2008.  Das Curriculum ist  seit Juli 2017       auch im Internet   unter www.nordic-walking-speed-power.de   abrufbar  

An  zweiter   Stelle steht   das Positionspapier  Athletic-Nordic-Walking.    Sein Inhalt    sind  die Technik  und  Theorie des    Sportes. Dieses     Papier  (180 Seiten) liegt  dem Schreiben ebenfalls bei.   Es ist  als PDF-Datei im Internet     unter www.nordic-walking-speed-power.de   zu finden. 

Das Positionspapier  gibt  Aufschluss über die    Technik  des Sportes und    darüber,     wie dieser  Sport zu erlernen ist.  Weiterhin   enthält das Papier     eine   schlüssige   Theorie  des  Sportes  einschließlich ihrer       erkenntnistheoretischen Grundlagen geliefert.   

Zum  Positionspapier gehört  auch  umfangreiches    Videomaterial, das    unter www.youtube.com/riccard3    im Internet   abrufbar ist.    In     22 Videos   geht es    vorrangig  um die   Technik des Sportes.    Gesundheitsfragen   spielen    allerdings  auch   eine     Rolle.  Sie beziehen sich  auf unterschiedliche Krankheits-bilder.  Die Gesamtzahl   der Anklicke   liegt  derzeit   bei  600 000. Das   Lehrvideo allein  verzeichnet        350 000  Aufrufe     (Stand  August 2017). 

Die   beiliegenden  DVD (I-VI)   verstehen sich   als integrale   Bestandteile des  Positionspapieres  und   Curriculums.  Sie  sind    zum   Teil         im Internet zu finden und  bilden    in ihrer Gesamtheit  die      empirische Basis  des  Curriculums.   Ihre Funktion besteht        darin,   den athletischen Charakter der Technik nach-vollziehbar zu machen. Es geht also um die spezifischen Bewegungsabläufe dieser Technik.  

DVD (I) betrifft  alle Seminare, die im Zusammenhang mit dem  Curriculum    aufgezeichnet  wurden (!!!)

DVD (II) enthält  eine Reihe von   Filmen   zur  Technik.   Es sind    insgesamt  sieben Filme.   Bei Film Nr. 7  handelt es sich um ein Lehrvideo, das     ca.   360 000 Anklicke   im Internet  hat. Dabei geht es mir um eine möglichst  große Verbreitung des Videos (Siehe dazu auch Schreiben aus der Schweiz / Anlage 10)

Film Nr. 6    auf DVD (II)  hat   eine   besondere   Bedeutung   für das Curriculum.

Teil (I)  dieses Films  zeigt   gängige  Varianten des Sportes.   Sie  sind repräsentativ   für  die BRD.

Teil (II) zeigt Teilnehmer/innen  meiner VHS-Kurse  beim Erlernen  der  athletischen   Technik. 

Teil (III) zeigt   noch einmal die athletische Variante, wie sie von mir vertreten wird.

Der Film Nr. 6 ist deshalb so wichtig, weil   hier  die Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten    deutlich   zum Ausdruck kommen

Diese  Unterschiede     werden     im Positionspapier    detailliert  beschrieben (ab Seite 52). Dabei   wird   auch  deutlich,       warum die   athletische Variante in den  Gesundheitseffekten mehr Wirkung zeigt,   als normale Varianten.     Das schließt   andere   Varianten allerdings   nicht   davon aus,   zur    Gesundheitsbildung  eingesetzt     zu werden.  Ihr  Kraftaufwand  sollte  aber  angemessen sein.

DVD (III) steht für die  Dokumentation   aller   Filme    zwischen  2005 und  2012.    Neben der Technik sind   es  Gesundheitsaspekte   (z. B.  Rückenbeschwerden),       die    hier   interessant sind.   In einigen   Sequenzen   gibt es   entsprechende      Interviews.      

Das Video Abnehmen aber mit Vernunft DVD (IV) macht  an einem  spezifischen  Beispiel     besondere   Vorteile   des   Sportes    deutlich.      Es geht  dabei  um    individuelles   Gewichtsmanagement.   DVD (III)  enthält   dazu    ein   längeres   Interview mit dem Betroffenen.

In DVD (VI) bin ich  selbst   auf   einer  ehemaligen Kohlenhalde   bei Reckling-hausen  (Heute Landschaftsbauwerk mit Horizontalobservatorium) zu sehen.  Der Film  steht    für  die     athletische    Variante des  Sportes.    Drehtermin: August 2017. Das  war kurz nach meinem 78.  Geburtstag. 

Das Curriculum - Projekt  selbst   begann     mit einem 3-tägigen Seminar (16. bis 18. Mai   2008 in  Winterberg / Hochsauerland). Teilnehmer und Teilnehmerinnen   waren Betriebsräte des Salzgitter-Konzerns mit ihren Frauen  (Siehe dazu DVD (I) / Kapitel 1 / Dokumentation des 1. Seminars).

Ursprünglich war ein   komplettes Jahr für  das Projekt vorgesehen.  Insgesamt  sollten      vier  Seminare   angeboten  werden.  Im Anschluss    daran   sollte über eine     Verlängerung der Projektarbeit  nachgedacht   werden.

Als    Abschluss   war  ein   dreitägiges   Seminar (Frühjahr 2009)   vorgesehen.     Zwischen dem ersten Seminar   (Mai 2008) und dem   Abschlussseminar 2009 sollten  ein  eintägiger Workshop (August 2008) und ein weiteres Seminar (15. bis 16. November 2008) durchgeführt werden.

Der Workshop  konnte    auch   wie   geplant   abgewickelt  werden  (Siehe dazu DVD (I) / Kapitel 2 / Dokumentation des Workshops / August 2008).  Das   Novemberseminar     fand    allerdings   nicht mehr     statt.  Die Tarifauseinander-setzungen in der Metallindustrie hatten sich im Herbst 2008   zugespitzt und die  IGM     befand sich zum Zeitpunkt des Seminars  bereits  in Streikbereitschaft. 

Das Seminar musste     deshalb    kurzfristig abgesagt werden. Es sollte aber  zu einem späteren Zeitpunkt     nachgeholt werden.  So konnte        ein drittes Seminar vom 28. bis zum 29. März  2009   stattfinden  (Siehe dazu DVD (I) / Kapitel 3 /  Dokumentation des dritten Seminars).

Mit dem  Märzseminar     2009  war das Projekt   zunächst einmal      beendet.  Über eine  Fortsetzung   sollte   nach    Auswertung aller    Seminare   entschieden werden.   Dazu kam  es     jedoch      nicht mehr.  Aus    organisatorischen    Gründen war es   nicht mehr   möglich gewesen,  die  Teilnehmer/innen der  Seminare    für   die     weitere Mitarbeit  heranzuziehen.

Deshalb   basiert    das Curriculum    in seinem empirischen Teil    lediglich auf     den  tatsächlich durchgeführten Seminaren. Im Nachherein hat  sich        allerdings   herausgestellt,  dass das  vorhandene  Videomaterial für das  Curriculum   vollkommen    ausreichend war.   Es war   genug    Filmmaterial vorhanden,  um das Curriculum   auch   visuell  unterstreichen   zu können.

Nach Beendigung   der Seminare sollten  die inhaltliche  Konzeption     und  der empirische  Befund    daraufhin   abgeklopft      werden,  ob    sich    beides  für     ein   Curriculum    zur betrieblichen   Gesundheitsförderung   eignen würde.    Dazu  sollte das   gesamte   Material   zusammengeführt    und in Form   eines Abschlussberichtes  öffentlich gemacht    werden.

Dem   Material  sollten    alle  didaktischen  Überlegungen  und   das  empirische Material (Filme) zugrunde liegen.   Bei    der sportlichen Technik sollten   entsprechende   Passagen des  Positionspapieres  berücksichtigt werden.    Das Spezifische   der    Technik sollte  dabei   herausgearbeitet   werden.  Es ging        um den athletischen Charakter  des Sportes,  wie er     im Positionspapier beschrieben  wird.  

Bei   Fit für die Zukunft   handelt es sich jedoch nicht  um diesen     Abschlussbericht. Dieser   hat sich quasi    unter der Hand zu einem originären   Curriculum   weiter-entwickelt.     So soll   das Papier   denn   auch  verstanden werden:  Als ein in sich geschlossenes Curriculum zur Integration gesellschaftspolitischer Bildung   und Gesundheitsbildung (Gesundheitsförderung).

Ich habe  mit   längeren Unterbrechungen  daran   gearbeitet.   Die lange Pause  zwischen Anfang, Fortsetzung und Ende    ist   darauf zurückzuführen,   dass  ich parallel zum Curriculum  an einer  stichhaltigen  Theorie  für diesen   Sport      gearbeitet habe.   Es ging dabei  um die theoretische  Grundlegung  des     Positionspapieres.  Allein  der wissenschaftstheoretische Teil hat mich drei  Kant-Seminare  in   Münster gekostet. Das ist  im Positionspapier   in allen Einzelheiten   nachzulesen

Die Theorie und  Technik     des Sportes  werden  im Positionspapier   umfassend    dargestellt. Dabei  vertrete ich  eine   athletische Variante,    mit der   die Hauptbeanspruchungsformen  des Sportes     Kraft, Ausdauer und Koordination  auch tatsächlich   zu erzielen     sind.  Das zeigt sich  u. a.     an der aeroben Ausdauerleistung und Kraftausdauerfähigkeit der Arme und Beine, die mit dieser Variante    verbunden sind. Die athletische Variante     erzeugt   auch einen   entsprechend    hohen Stockdruck (Siehe dazu auch  die Stockdruckmessungen im Positionspapier, Seite 30 / oder auch DVD (VI).)

Trotz  Unterschieden   in der Technik lassen sich     auch  andere  Varianten  in   den Seminaren zur   Gesundheitsförderung  einsetzen.  Techniken der  Fachverbände    und    allgemeinen   Sportverbände   steht    genug     technischer   Spielraum   zur Verfügung,  um   präventiv  wirksam  zu  sein.    Der  sportliche Charakter     sollte   dabei aber      nicht verloren gehen. Wobei  Gesundheitseffekte   einer   athletischen    Variante       höher   einzuschätzen   sind.  

Die Unterschiede   zwischen    gängigen   Varianten  und einer   athletischen  Technik     (ANW)   sind     auf     DVD (II) /  Film 6 (Technikkonzepte / Teil I - III)  am ehesten     zu erkennen.   Die     gängigen  Varianten können  in der BRD        als  repräsentativ  betrachtet werden.   Es gibt in dem Sinne  keine athletische Variante dieses Sportes.

Es  stellt sich  allerdings   die  Frage,   was  mit   dem    Curriculum  letztlich    zu erreichen   ist?   Für mich   war   es   zunächst     ein   didaktisches Experiment).   Was  mir auch Spaß gemacht hat.   Vor allem der Praxisteil (Siehe dazu insbesondere DVDNr.1).  Weitergehende   Überlegungen  waren  anfangs    nicht so sehr   damit verbunden. Es war   auch nicht    daran gedacht,      das vorhandene  Material   unbedingt   an potentielle Interessenten  weiterzureichen      oder  gar öffentlich zu machen.  

Mir  ging  es   in erster Linie     um grundsätzliche Fragen   der Integration, die ich     praktisch  ausprobieren wollte.     Wie lassen sich     politische  Bildung  und Gesundheitsbildung  miteinander  verknüpfen,  inwieweit sind sie   integrierbar?      Ist  so etwas     in der     politischen   Bildung    denkbar  und    machbar?   Natürlich mit der Option das Ganze nach außen zu öffnen. Was ja auch in der Planungsphase überlegt worden war. 

Erst bei   der  theoretischen   Arbeit   (Siehe dazu insbesondere den theoretischen Teil des Positionspapieres)  kam mir      endgültig die   Idee,   potentielle    Interessenten   einzubeziehen.  Ich dachte       in erster Linie   an   Weiterbildungs-träger.  Der hohe Aufwand sollte    nicht  ganz umsonst gewesen sein. Vielleicht konnten  auch  andere        davon profitieren.   

Diese Form der   Integration     ist   sicher nicht   unproblematisch.      Risiken    des  Arbeitsplatzes   mit sportlichen   Aktivitäten    pädagogisch / curricular   zu verknüpfen,   ist     eher ungewöhnlich.  Das    ist   aber   die zentrale Aussage  des     integrativen   Ansatzes.  Deshalb  sollte es   auch   niemanden davon abhalten,  sich Gedanken darüber   zu machen. Natürlich stellt sich   die grundsätzliche   Frage,     welche Rolle   Sport   generell     im  Verständnis      gesellschaftspolitischer   Bildung spielen sollte, wenn überhaupt.    Mit dieser Frage   werden    vor allem    Arbeit und Leben, die Volkshochschulen  und   Gewerkschaften konfrontiert.  

Natürlich   muss   über den allgemeinen Sinn (Sinnhaftigkeit)    eines solchen    Projektes   Einigkeit      herrschen.    Wobei     die   Entstehungsgeschichte  eine Rolle spielen könnte.    Letztendlich  ist    das Ganze    aus der   Betriebsratstätigkeit    eines größeren  Konzerns  hervorgegangen.  Es  geht     um  Gesundheitsförderung  aus der Sicht eines     Betriebsrates.   Das verleiht dem Ganzen zusätzlich Legitimation. 

Über    Sport    sollte   der    Einstieg   gefunden werden,  um sich   mit  Fragen  betrieblicher    Gesundheitsfürsorge    auseinander  setzen  zu können   (Siehe dazu  auch das  Interview mit dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden des Konzerns und dem 1. Bevollmächtigten  IG-Metall auf Seite 13 des Curriculums bzw. im Video

Zum Gesamtthema der        Integration  von gesellschaftspolitischer Bildung und Gesundheitsbildung    kann    auch  auf    die Position der  Volkshochschulen  zurückgegriffen werden.   Gesundheitsbildung  ist    dort  ein Musterbeispiel für   Integration.  

Die Volkshochschulen begreifen   „Gesundheit als Zusammenspiel von seelischem, körperlichem und sozialem Wohlbefinden“. Den „eigenverantwortlichen Umgang mit der Gesundheit insbesondere in einer älter werdenden Gesellschaft sieht man als   Schlüsselqualifikation an“.  

Zentrales Anliegen der Volkshochschulen ist die „Stärkung gesundheitlicher Ressourcen, gesundheitsförderlicher Lebensweisen und Lebensverhältnisse.“  Die Kurse der Volkshochschulen werden deshalb auch als „Lernprozesse, die kognitive Verarbeitung mit emotionalen, körperlichen und sozialen Erfahrungen verknüpfen“, verstanden

Die Volkshochschulen wissen also,  dass  das Gesundheitsbewusstsein und das Gesundheitsverhalten  von Bildungsstand, Lebensstil und sozialer Lage beeinflusst werden.  Sie wissen aber auch, dass  Menschen ein Leben lang lernfähig bleiben und ihre Gesundheit und Lebensqualität fördern können, wenn sie dabei unterstützt werden.

Sie  stellen sich dieser Aufgabe durch „Nachhaltige Förderung der  körperlichen sowie der seelischen Gesundheit“  durch „Gesundheitsbildung für alle  als gesellschaftliche Aufgabe der Integration“ durch „Lebenslanges  Lernen vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung.“  „ Volkshochschulen sind  erfahren im Umgang mit  unterschiedlichen Milieus und Lebenswelten, offen für alle und machen zielgerichtet auch Angebote für Ältere, Eltern und Familien, Bewohner/innen im Stadtteil, Menschen mit Migrationshintergrund  und Beschäftigte im Betrieb,  vernetzt mit anderen Akteuren auf  kommunaler / regionaler Ebene.“ (Deutscher Volkshochschulverband: Erwachsenenbildung und Gesundheitsförderung  2008).

Das Curriculum  knüpft   nahtlos    an diesen    Überlegungen an.  Auch das  Projekt  lebt    davon,  dass   „Menschen ein Leben lang lernfähig bleiben und ihre Gesundheit und Lebensqualität  fördern können,  wenn sie  dabei unterstützt werden“. Das gesamte  Projekt stellt sich dieser   Aufgabe  durch „Gesundheits-bildung für alle als gesellschaftliche Aufgabe der Integration“ und lebenslanges Lernen vor dem Hintergrund des  demographischen Wandels.  

Mit  dem  entsprechenden      Background   wäre   durchaus eine Chance vorhanden,     ähnliche  Projekte  in die Praxis    umzusetzen.   Die LAG hat derzeit  ein Projekt laufen, bei dem    Überschneidungen    durchaus  erkennbar sind.      Ich denke   an das  Projekt „Betriebliche/r Gesundheitsberater/in“.  Gemeinsamkeiten liegen dort vor,   wo es  um   eigenständige  Projekte oder Aktivitäten zum Gesundheits-management  geht.  

Potentielle Zielgruppe    sind  insbesondere   betriebliche    Multiplikatoren.     Dazu soll der    der  Gesamtbetriebsratsvorsitzende noch einmal  zu Wort kommen:  „Wir haben es jetzt kennengelernt  und ich denke, da wir ja als Betriebsräte auch Multiplikatoren sind im Betrieb, kann man damit  werben. Vor allem, weil wir es selbst gemacht haben. Das war eine tolle Sache und ich denke, da werden wir weiter dran arbeiten“.  

Die  Zielsetzung     würde  dann   darin bestehen,   Betriebs-  und    Personalräte gezielt  in die  Gesundheitsförderung  einzubeziehen.   So etwas  könnte       in Kooperation mit     Einzelgewerkschaften  und  Betriebsräten durchaus     geschehen. 

Auch   hauptamtliche    Mitarbeiter/innen    (Arbeit und Leben, Volkshochschulen, Gewerkschaften, etc.) sind   als   Zielgruppe denkbar.   Der besondere   Reiz würde    darin bestehen,  sich in allen  Einzelheiten     mit einem  Integrationsprojekt  auseinandersetzen    zu können. Für   eigene     Planungen       könnten      solche     Erfahrungen     durchaus   von  Vorteil sein.  

Nicht zuletzt sind    Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen  in ihrer Gesamtheit       Zielgruppe.  Für diese Zielgruppe   ist   das ganze Projekt   letztlich   gedacht.   

Einige  Fragen  sind  allerdings   noch   offen geblieben.   Ist ein     Curriculum dieser Art  generell  geeignet für die   betriebliche  Gesundheitsförderung?  Oder  bleibt es  ein  Zufallsprodukt   ohne   Zukunft?  Lassen sich  Arbeitnehmer/innen      tatsächlich dazu motivieren,   solche   Angebote   wahrzunehmen?  Wie  wird  das     von      den Betriebs-  und Personalräten    gesehen?  Sind sie    für   derartige  Überlegungen   offen?    Welche  Weiterbildungsträger  sind   generell    dazu   bereit,    in dieser  Richtung zu denken und     aktiv zu werden?  Alles  Fragen, die   beantwortet werden müssten
Das Curriculum ist   seit  acht   Wochen      unter    www.nordic-walking-speed-power.de auf meiner Homepage präsent.   Dort ist     seit Jahren  schon   das Positionspapier   zu finden.   Die Videos  sind    unter www.youtube.com/riccard3   jederzeit   abrufbar.   Abonnenten   sind    auch   reichlich vorhanden.  Ich versuche   auf diese Weise    Breitenwirkung zu erzielen.  Was das  Internet    dabei leisten kann    lässt sich anhand  des    Schweizer Schreibens      (Anlage  10)  allenfalls    erahnen.  Ähnlich positive Rückmeldungen finden sich    auf der DVD (III).

 
Mir geht es   generell  um    gesellschaftspolitische       Bildung.   Das Projekt    soll  dazu anregen,     ähnliche Überlegungen anzustellen    (Sport als integrativer   Bestandteil  politischer Bildung / Wobei der Ansatz auch auf andere Sportarten übertragbar ist)  anzustellen.  Dazu    könnte   ein solches  Curriculum  allemal     Anlass   sein.

Wie seht Ihr das?  Eure Meinung  dazu    würde mich  sehr    interessieren.  Könnt Ihr Euch vorstellen,    so etwas selbst      auszuprobieren?   Bei Interesse stehe ich Euch gerne zur Verfügung. 

   
In diesem Sinne   grüßt  Euch ein ehemaliger Kollege   aus dem selbst verschuldeten Unruhestand. Besondere Grüße gehen an die Kollegin Gerda Krug, sie ist die einzige aus Eurem Team, die ich noch kenne. 

 

 
Richard Paetzold

 

 

Anlagen:

 

1)      Allgemeiner Handzettel

2)      Positionspapier: Athletic Nordic Walking (ANW)

3)      Fit für die Zukunft - Gesund älter werden - Curriculum Projekt

4)      DVD (I):   Fit für die Zukunft

5)      DVD (II):  Athletic Nordic Walking (ANW)

6)      DVD (III). Nordic Walking - Video - Dokumentation 2005- 2012

7)      DVD (IV): Abnehmen aber mit Vernunft

8)      DVD (V): Curriculum Projekt: Initiator Gerd Haffner

9)      DVD (VI):  Halde Hoheward (Drehtermin August 2027)

10)   Schreiben aus der Schweiz (2013)

 

PS. Hier noch einige Anmerkungen zum   sportlichen   Teil des Projektes.  Eine einheitliche  Technik  dieses Sportes  gibt es     nicht. Es existieren  verschiedene Varianten.   Selbst   Fachverbände vertreten unterschiedliche Positionen in    der  Technik.    Unterschiede zeigen sich vor allem in   der   Art der   technischen Ausführung      und der   Intensität der Bewegungen  (Kraft und Ausdauer).  Das hat   entsprechende Auswirkungen auf den  gesundheitlichen Nutzeffekt dieses Sportes.  Ich arbeite  derzeit  noch an einem Papier, das  diesen Zusammenhang problematisiert.  

 
Ich habe übrigens mein ganzes Material in den vergangenen zwei  Jahren an 30 sportwissenschaftliche und 6 sportmedizinische Institute verschickt. Dazu noch an  alle Fachverbände  und einer   Reihe allgemeiner Sportverbände.  Mit der Aufforderung, meine  Position der Technik mit mir auf einer wissenschaftlichen Ebene zu diskutieren.  Die Rückmeldungen kann  man an einer Hand abzählen.   Über die Gründe lässt sich spekulieren. Meiner Ansicht  nach spielt mein wissenschaftstheoretischer Ansatz dabei eine Rolle (Stichwort: Gegensatz von Positivismus und Dialektik).  Entweder ist er  dort  gar nicht  erst  vorhanden oder man will ihn von  vornherein ignorieren. Es ist wie eine Art Schweigekartell.

 
 Wer sich näher dafür interessiert, sollte den theoretischen Teil des Positionspapieres  lesen (oder vielmehr studieren).  Es geht aus meiner Sicht um  grundsätzliche Fragen    der  Wissenschaftstheorie. Ich habe in den 60 er Jahren an der Freien Universität in Berlin studiert und der Begriff der  „bürgerlichen Wissenschaft“  ist mir durchaus geläufig. Hier hat das entsprechende Konsequenzen. Ein potentiell athletischer Sport mit gesundheitlichem Nutzeffekt  wird einfach nicht zur Kenntnis genommen. Mir ist es damit durchaus ernst. Das Positionspapier bringt dafür auch den notwendigen wissenschaftlichen Nachweis.   Ich bin dreimal in Berlin gewesen und total verkabelt mit Experten   für Stockdruckmessung im Grunewald unterwegs gewesen (Siehe dazu Positionspapier Seite 30f).  Das waren die gleichen Experten,  die für die sportmedizinischen Untersuchungen die Messinstrumente zur Verfügung gestellt haben (Siehe dazu auch Positionspapier Seite 126 ff). Im Zusammenhang mit dem  integrativen Ansatz und der betrieblichen Gesundheitsförderung gewinnt so etwas durchaus an Brisanz. Dieser Sport beinhaltet ein enormes Potential an gesundheitlichen Effekten, die man nicht so einfach verschweigen kann. Ich versuche jetzt das Ganze in eine allgemeinere  Öffentlichkeit zu bringen. Vielleicht  könnte Euch das  auch interessieren.